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Kommunikation leicht gemacht 1 - Tipps
Der Journalist, das unheimliche Wesen
von Petra Rau
Das öffentliche Urteil ist klar: wenn etwas schief läuft, sind die Medien schuld. Sie berichten parteiisch, verdrehen die Fakten, machen Fehler bei den Zahlen, haben nicht verstanden, was man sagen will etc..... Dabei sind die Grundspielregeln, nach denen Journalisten und Ihre weiblichen Kollegen vorgehen, ganz einfach:
1. Auch Journalisten wollen und müssen erfolgreich sein
2. Zu sauberen Informationen, Informanten und gut vorbereiteten und offenen Gesprächspartnern kehren sie immer wieder zurück
3. Der Themenwettbewerb in einer Redaktion ist groß – deshalb braucht ein Journalist, eine Journalistin, gute Argumente für ein Thema wie aktueller Anlass, Größe des Unternehmens, Alleinstellungsmerkmale, besondere Innovationen und vieles mehr
4. Die Konkurrenz unter den Medien ist groß – keiner darf ein anscheinend wichtiges Thema verpassen – ich nenne das das Lady Di – Syndrom – deshalb müssen gerade Mittelständler Ihre Pressekontakte gut vorbereiten und langfristig aufbauen
5. Journalisten stehen unter Zeitdruck und sind deshalb auf exaktes, sprachlich gut und verständlich formuliertes Pressematerial sowie
(für Medien) geeignete Fotos angewiesen.
6. Gute Journalisten und Journalistinnen sind keine verkappte Werbeabteilung. Man kann sie nicht einbestellen, nicht missbrauchen für das Lancieren bestimmter Themen und auch nicht kaufen. Wer käuflich ist, ist ein schlechter Journalist und schadet dem Unternehmen langfristig.
7. Wer gute Berichterstattung möchte, muss Journalisten schlau machen. Er darf keine vorbereiteten PR-Konserven liefern und muss auch vom Journalisten aufgebrachte Themen und Fragen beantworten. Er muss Journalisten schlicht als Partner ernst nehmen.
8. Ein Unternehmen, das Themen diktiert und Informationen zu anderen verweigert, gilt zu Recht als unglaubwürdig
9. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er gleich darauf die Wahrheit spricht. Nichts macht unter Journalisten so schnell die Runde wie unglaubwürdige Interviewpartner und inkompetente Pressesprecher.
10. Unternehmen, die sich nur „ja“- sagende Pressesprecher ohne kommunikationsstrategische Kompetenz leisten, werden von guten
Journalistinnen und Journalisten nicht ernst genommen. Zu den Terminen solcher Unternehmen geht man nur, wenn es Pflichttermine sind.(Dax-Unternehmen, Bilanzpressekonferenz etc.)